Update nach neun Monaten

Hallo ihr Lieben,

neun Monate ist es her, seid das Hannibaellchen ein Update zum Erziehungsfährigkeitsgutachten gab. Neun Monate, in denen ich in meinem doch recht stressigen Alltag keine Muße aufbringen konnte zu Bloggen. Das möchte ich nun ändern. Zu erzählen hätte ich nämlich eigentlich genug…

Was war in den letzten neun Monaten los bei uns? Je nach Perspektive wohl eine ganz schöne Menge, oder garnichts Großartiges. Kennt ihr das, wenn mit eine euch früher nahestehende Person nach langer Zeit wieder Kontakt habt und dann die Frage danach gestellt wird, wie es einem*einer so erging? Mir fällt es immer sehr schwer darauf adäquat – also weder zu ausschweifend, noch zu unspezifisch – zu antworten. Genau diese Gratwanderung werde ich nun hier versuchen:

Hummel-Rechtliches
Nach dem vernichtenden Erziehungsfähigkeitsgutachten der leiblichen Mutter im Oktober ließ der Gerichtstermin dennoch noch einige Zeit auf sich warten. Erst Mitte Januar – also nach achtzehn Monaten kam der Prozess um unsere Hummel zu einem (vorläufigen) Ende. Frau* S. (die leibliche Mutter*) stimmte der Unterbringung der Hummel bei uns zu. Der Ausgang hielt jedoch dennoch eine Überraschung für uns bereit. Die leibtliche Mutter* der Hummel erhielt das Sorgerecht zurück, wobei sämtliche Teile bis auf die Vermögensfürsorge an eine Erziehungsbeiständin* Frau D. (die frühere Vormündin* der Hummel) übertragen wurden. Das bedeutet, die leibliche Mutter* kann nun selbstständig das Vermögen der Hummel verwalten. Für unseren Alltag ist das ziemlich irrelevant. Da wir schon wussten, dass so etwas passieren könnte, haben wir ihr* Sparkonto von Anfang an auf unseren Namen angelegt. Offiziell besitzt die Hummel damit kein Vermögen das verwaltet werden muss und sollte die leibliche Mutter* noch welches anlegen wollen, kann sie dies gerne tun 😉

Dennoch hat die Entscheidung der leiblichen Mutter* das Sorgerecht (zumindest in Teilen) wieder zu geben symbolischen Charakter. Sie zeigt erneut, welche Macht Eltern in Deutschland über ihre leiblichen Kinder besitzen, selbst dann, wenn sie so gut wie nichts leisten, um diese Macht zu verdienen. Das mag im ersten Moment einmal hart klingen. Deswegen möchte ich an dieser Stelle etwas konkreter werden. Ich möchte weder Frau* S. noch der Hummel den Kontakt zueinander verwehren. Ich erkenne die Wichtigkeit solcher Treffen, solange sie im Sinne des Kindes sind. Ich verstehe nur nicht, warum eine Person Teile des Sorgerechts zurückerhält, die aus welchen (nachvollziehbaren) Gründen auch immer nicht in der Lage ist regelmäßige Umgangskontakte wahrzunehmen (Frau* S. hatte die Hummel bis zum Zeitpunkt des Gerichtstermins erst sechs Mal gesehen), deren eigene Lebenssituation mehr als ungewiss und geregelt ist und über die ein 100% negatives Erziehungsfähigkeitsgutachten vorliegt. Im Endeffekt erhielt Frau* S. ohne einen Finger zu rühren wieder mehr Macht über das Leben der Hummel, wärend wir Pflegeeltern nach wie vor keinerlei relevanten Entscheidungen für diese treffen dürfen.

Während des Gerichtstermins wurde Frau* S. wohl deutlich daran erinnert ihre Umgangstermine wahrzunehmen und so fand im Februar ein solcher statt. Der im März folgende Corona-Lockdown führte jedoch zu einem erneuten Aussetzen der Umgänge bis zum Mai. Im Juni und Juli kamen zwei Umgangstermine zustande.Beide verliefen so, wie wir das von früheren Treffen kannten. Frau* S. bewunderte das Aussehen der Hummel und fotographierte sie viele Male. Spielerische Interaktion zwischen den beiden ist nur under deutlicher Anleitung möglich. Dennoch hat Frau* S. nach wie vor einen deutlichen Narren an der Hummel gefressen. Mit den anderen beiden Geschwistern in Pflegefamilien finden keine Umgänge statt.

Im Augst findet nun extrem Verspätet das dritte Hilfeplangespräch mit allen Beteiligten im Jugendamt statt. Der Bericht des Pflegekinderdienstes über die Entwicklung der Hummel liegt bereits vor. Aus diesem erfuhren wir, dass die Mutter* von Frau* S., also die leichbliche Oma* des Hummelchens bei einem der folgenden Umgänge mit dabei sein solle, da dies von Frau* S. gewünscht werde. Dem sehen wir etwas unbehaglich entgegen, schließlich lebt bei besagter Oma* der ältere Bruder* der Hummel und soweit wir wissen lebt er dort nicht besonders gut…

Hummel-Leben
Nun aber zu den schöneren Themen 🙂 Die Hummel wird in einem Monat bereits zwei Jahre alt. Ist das nicht total verrückt? Sie* ist ein absolut aufgewecktes Kind. Neugierig guckt sie die große Welt mit ihren* Augen an und traut sich oft noch nicht so ganz aktiv an ihren Möglichkeiten teilzunehmen. Sie liebt es draußen unterwegs zu sein (unter zwei Ausflügen am Tag geht garnichts), winkt allem und jedem*jeder zu und lächelt ganz viel. Dennoch ist sie auf dem Spielplatz lieber eine ruhige Zuschauerin*. Kontakt mit anderen Kindern fasziniert sie merklich, aber nur durch die extrovertierte Hand eines anderen Kindes fängt sie an sich an deren Spiel zu beteiligen.

Mit ihren knappen achzig Zentimentern und den 9,3 kg ist die Hummel nach wie vor sehr zierlich, aber die Hummel in ihr verleiht ihr trotzdem ganz schönes Feuer. Erst seit Kurzem kann sie es zumindest für kurze Zeit auch mal genießen still zu sitzen und ein Buch anzusehen. Sie liebt ihr Puky Wutsch mit welchem sehr geschickt innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände gefahren wird. Baden – und sei es im Planschbecken im Hof – ist nicht so ihr Ding. Dafür isst sie die verrücktesten Dinge, denn zu ihren Lieblingsspeisen gehören eindeutig Oliven und Meerrettichaufstrich.

Dennoch bereitet uns ihre Entwicklung immer größere Sorge und auch, wenn es uns im Alltag gut geling unser Kind nicht mit anderen Gleichaltrigen zu vergleichen, so fallen doch bestimmte Themen immer mehr auf. Die Hummel spricht nicht. Ihr aktiver Wortschatz besteht aus fünf Begriffen, welche sie außerdem sehr unsauber ausspricht. Ein Termin bei einer HNO-Kinderspezialistin* ergab keine Einschränkungen und auch wir können bestätigen, dass die Hummel gut hört und auch komplexere Anweisungen versteht („Hol uns ein Buch.“, „Bring mir die Katzenfutterschale.“, etc.). Dennoch stagniert ihre aktive Sprachentwicklung seit Monaten. Ab September wird das Hummelchen zu einer Tagesmutter* gehen und dort endlich regelmäßigen Kontakt mit anderen Kindern haben. Wir hoffen, dass sich dieser Umstand positiv auswirkt. Irgendwann nach ihrem zweiten Geburtstag wäre dann auch Logopädaie eine Option. Wir sind diesbezüglich in gutem Kontakt mit unserem Kinderarzt*.

Familien-Bande
In emotionaler Hinsicht waren die letzten Monate sehr turbulent. Familienzuwachs verändert bestehende Beziehungen – das haben wir sehr deutlich am eigenen Leib miterlebt. Wie erwartet waren wir beide von Anfang an ein wundervolles Team. Wir funktionieren gut zusammen. Das haben wir schon immer. Wie bei so vielen Eltern blieb unsere Paarbeziehung dabei sehr auf der Strecke. Vor allem das Hannibaellchen tat sich unglaublich schwer ihre Aufmerksamkeit zu teilen und während das in der Anfangszeit bestimmt noch völlig normal ist, machte es mich irgendwann sehr traurig nicht mehr als ich – Noelana – mit meinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen gesehen zu werden. Selbst merkte ich meine Traurigkeit garnicht so sehr. Dem Hannibaellchen fiel es weitaus früher auf, dass ich weniger lachte und schneller agressiv reagierte, aber selbst als mir klar wurde, woran es liegt, war es uns nicht möglich die Situation zu ändern. Das Hannibaellchen kann genauso wenig aus ihrer* Haut wie ich aus meiner. Wir haben unterschiedliche Nähebedürfnisse – schon immer – und die Hummel verstärkte diese Diskepanz. Wo ich Körperkontakt und Sexualität brauche um entspannen zu können, benötigt sie* Ruhe. Eine Vielzahl von Gesprächen und Versuchen ändert daran nichts. Ich hatte im Frühsommer letzten Jahres eine kurze offene Affäre. Wir ihr ja wisst (oder spätestens jetzt lest ^^) leben das Hannibaellchen und ich fast von Beginn an in einer offenen Beziehung. Sex außerhalb der Partnerschaft war für uns beide noch nie ein Problem. Diese Affäre war jedoch das erste länger als ein paar Stunden andauernde Verhältnis und sie zeigte mir nur noch deutlicher, was mir fehlte. Nach deren Ende fing ich also an wieder aktiver im Internet nach Kontakten in diese Richtung zu suchen. Mitte August lernte ich so jemanden aus Berlin kennen. Ich sollte im September einen mehrtägigen Workshop in der Hauptstadt besuchen und so schien sich dies ganz gut anzubieten. Wir fingen an stundenlang miteinander zu telefonieren und bei diesen Gesprächen ging es in erster Linie um sie und mich. Ich fühlte mich als Person, als Frau* gesehen. Ich fühlte Interesse an mir, ich spürte Begehren. Das war wundervoll. Ich liebe die Hummel unendlich und möchte sie um nichts mehr in meinem Leben missen, aber nicht auf Kosten meiner eigenen Bedürfnisse. Ist es nicht selbstsam, dass eins sich dafür irgendwie rechtfertigen muss? Als würden die eigenen Bedürfnise an Relevanz verlieren, nur weil da ein kleines Wesen ist, deren Bedürfnisse zuerst gestillt werden müssen… Die Frau* aus Berlin und ich, wir treffen uns noch immer. Nach einigen Höhen und Tiefen, Aushandlungen und Gesprächen wurde unser „Ding“, das wir beide nie so richtig benennen konnten zu einer Beziehung. Seit März 2020 führe ich nun also eine Familienbeziehung mit meinem Hannibaellchen und eine Paarbeziehung mit meiner Berlinerin (die sich selbst hier als Mondkälbchen bezeichnen möchte). Die Praxis zeigte uns, dass dies nicht nur mich, sondern tatsächlich auch das Hannibaellchen entlastet. Der Druck sich anders verhalten zu müssen, als eins sich selbst fühlt ist einfach auf allen Seiten weg. Hinzu kommt, dass wir uns im Mai diesen Jahres eine zusätzliche Einzimmer-Wohnung ganz in der Nähe unserer Wohnung anmieteten. Diese zweite Wohnung fungiert einerseits als Büro für mich, damit ich bei der Arbeit an meiner Dissertation weniger gestört werden kann und sich unsere Wohnverhältnisse weiter entspannen. Andererseits übernachtet das Hannibaellchen inzwischen auch ca. einmal in der Woche dort und hat so regelmäßig eine Auszeit vom Erziehungsstress. Für einen Nachmittag/Abend und Morgen bin ich somit alleinverantwortlich für die Hummel. Im Gegenzug fahre ich ca. einmal im Monat für drei Tage allein nach Berlin und kann bei meiner Freundin einmal längere Zeit am Stück an der Dissertation arbeiten und auch etwas Auszeit genießen. Sie besucht uns ebenfalls mindestens einmal im Monat in Nürnberg. Die Zeit mit ihr erleben wir dabei alle als sehr schön. Die Hummel und mein Mondkälbchen verstehen sich gut und auch das Hannibaellchen und sie haben ein locker nettes Verhältnis zueinander. Letztes Mal als sie hier war konnte das Hannibaellchen aus eigenen Wunsch zwei volle Tage und Nächte im Büro (das wir Aufgrund der Lage im fünften Stock auch Space Shuttle nennen) verbringen und hat das sehr genossen. Diese Zeilen tippe ich während meiner Fahrt von Berlin zurück nach Nürnberg, eine Zeit die ich eigentlich zum Arbeiten nutzen sollte… Nächstes Wochenende werde ich die Hummel das erste Mal mit nach Berlin nehmen. Darauf freuen wir uns auch schon alle. Das Hannibaellchen, weil es zwei Tage in unserer Wohnung Zeit für sich hat, das Mobdkälbchen, weil ich sie so schnell schon wieder besuchen komme und ich, weil ich zwei meiner drei liebsten Menschen nah bei mir haben kann. Bald schon ist auch ein Besuch mit allen Personen (also incl. Hannibaellchen) in Berlin geplant. Wie sich diese neuen Entwicklungen auf unsere Zukunftsplanung auswirken, ist noch ungewiss. Ideen haben wir schon ein paar. Nun genießen wir aber erst einmal den Moment und den Rest sehen wir später!

Näh-Projekte
Am Schluss dieses viel zu langen Artikels möchte ich zumindest noch kurz etwas zum Thema Schneidern loswerden. Mein Hobby ist geblieben. Die Hummel besitzt nach wie vor größtenteils selbstgenähte Kleidung. Selbst gekauft haben wir ja nur in der ganz frühen Anfangszeit etwas und auch die geschenkten Klamotten sind inzwischen alle zu klein. Die Garderobe der Hummel ist somit vom Body bis zum Sonnenhut selbstgeschneidert und das macht mich schon ziemlich stolz. Basics nähe ich inzwischen ziemlich routiniert in kurzer Zeit, weshalb ich mich auch immer öfter an kompliziertere Schnitte heranwage. Meist geling das Ergebnis recht gut, worüber ich mich dann umso mehr freue. Das Einzige gescheiterte Nähprojekt der letzten Monate waren wohl die ersten Barfußschuhe für die Hummel. Sie ist beim ersten Probetragen nicht gut darin gelaufen und so wollte ich sie ihr lieber nicht noch einmal anziehen. Es wird jedoch bestimmt nicht bei diesem einen Nähversuch bleiben und das zweite Paar gelingt bestimmt besser.

Ich kehre gerade aus Berlin mit einer riesigen Tasche voll Stoff zurück. Ich glaube so viel auf einmal habe ich noch nie gekauft… Es hat also durchaus Vorteile regelmäßig in der Hauptstadt unterwegs zu sein. Dort gibt es noch einige Stoffläden, denen ich einen Besuch abstatten möchte. Angefangen habe ich dieses Wochenende mit der Stoff&Stil-Filiale (Friedrich-Karl-Straße 1) dort und einem kleinen Stoffmarkt in Neukölln mit sehr günstigen Preisen. Dabei kaufe ich selten einen Stoff, ohne bereits zu wissen, was daraus entstehen soll. Hier also eine Liste der geplanten Nähprojekten:

  1. Rock Brumby Curve von Megan Nielsen aus dieser dunkelblauen Webware mit Blumen für mich selbst
  2. Chataigne shorts von Deer&Doe aus schwarzem Cord mit einem bunten Hinguckerstoff an den Taschen für mich selbst
  3. Regenbogenbody von Schnabelina aus diesem BienenHummeljersey für die Hummel
  4. Langärmliges Shirt nach Klimperklein aus diesem Bauernhoftierdesign (allerdings in bunt und aus Jersey) für die Hummel
  5. Pfützenkönig von Lotte&Ludwig aus diesem Regenbekleidungsstoff in gelb mit Papierschiffchen für die Hummel
  6. Jumpsuite Eleny von Ki-Ba-Doo aus einem dunkelblauen Streifenjersey mit bunten Krabben drauf für die Hummel

So und damit endet auch dieser Artikel, denn meine Zugfahrt ist nun vorbei.
Ich hoffe, dass ich euch die Ergebnisse meines Kaufrauschs schon bald präsentieren kann und wünsche euch bis dahin eine schöne Zeit!

9 Kommentare zu „Update nach neun Monaten

  1. Hi,
    erst nur kurz und danach gerne gleich löschen aber du solltest an der einen Stelle Hummel durch Hannibällchen korrigieren. Unter familienbande unter dem Link.
    Damit du diesen Beitrag einfach löschen kannst später ggf mehr

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  2. Ich weiß nicht, ob ich euer Beziehungsgeflecht gut oder schlecht finde. Einerseits finde ich es schön, dass du deine Bedürfnisse befriedigen kannst ohne dich zu trennen. Andererseits weiß ich nicht, ob das Dreiergespann so gut für die Entwicklung eures Pflegekindes ist. Ich denke auch, dass Hetero-Paare nicht den Mut dazu aufbringen würden. Andererseits führt ihr schon eine mehr oder weniger seltene oder Tabu-Beziehung, da ist vielleicht so eine Erweiterung der nächste Schritt. Wüßte einfach nicht, ob ich das als biologische Mutter so für mein Kind wollte. Ich bewundere daher euren Mut und Offenheit.

    Ich hoffe, nichts von dem von mir geschriebenen beleidigt euch. Wäre wenn, nicht meine Absicht! Alles Gute!

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    1. Ich denke deine Bedenken teilen viele andere hier auch. So ganz verstehen kann ich sie allerdings nicht. In meinen Augen benötigt ein Kind hauptsächlich und in erster Linie bedingungslose Liebe und Sicherheit. Beides können wir unserer Hummel geben. Wäre unser ‚Beziehungsgeflecht‘ ein anderes, würde dies vermutlich früher oder später zu einer Trennung führen. Auch getrennt lebende Elternteile können selbstverständlich wundervolle Eltern sein, das steht außer Frage. Dennoch ist das oft ein steiniger und anstrengender Weg. Die Hummel hat nun statt zwei unglücklichen oder getrennt lebenden Müttern*, zwei glückliche Eltern und eine weitere enge Bezugsperson. Ich kann daran nichts negatives erkennen, außer den Konventionsbruch, a la ‚das gehört sich so aber nicht‘. Eine klassische Familie wären wir sowieso nicht! Da sehe ich es nicht ein, diesen Ideal (dem ich nichts abgewinnen kann) nachzueifern… Ich frage mich eher, wie viele Familien noch gemeinsam an einem Strang ziehen können, wenn die Gesellschaft aufhören würde in monogamen Konstellationen zu denken…

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      1. Ich habe den Eindruck, ihr sprecht alle sehr offen über eure Bedürfnisse und Gefühle und versucht, unabhängig von gesellschaftlichen Konventionen eine für euch alle passende und sich gut/richtig anfühlende Lösung zu finden. Das läuft bei sehr vielen („monogamen“ = nach außen hin monogamen) Paaren anders und endet dann nicht selten im besten Fall in einer einvernehmlichen Trennung und im schlimmsten Fall in einer Affäre, von der nicht alle Beteiligten wissen und mit der nicht alle einverstanden sind/wären.
        Solange dieser Weg für euch drei der richtige ist, mit dem ihr euch wohl und glücklich fühlt, wüsste ich nicht, was daran problematisch sein sollte.
        Ich weiß nicht, ob ich das könnte, einfach weil ich mir (momentan) nicht vorstellen kann, für mehr als eine Person zur gleichen Zeit romantische/sexuelle Gefühle zu haben. Aber ich weiß, dass das bei anderen Menschen anders ist, und solange wie gesagt alle Beteiligten glücklich damit sind, warum sollte ich dich dann dafür verurteilen?
        Ich finde, du klingst glücklich. Und das ist gut 😊

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    2. Eine „seltene oder Tabu-Beziehung“ – diese Formulierung drückt so viel eigenes Befremden aus über etwas Schönes, das nicht selten sondern selbstverständlich ist und kein Tabu verdient.

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  3. Wie schön etwas von euch zu hören, habe mich sehr gefreut 🙂

    Es ist echt total befremdlich, dass die leibliche Mutter einen Teil des Sorgerechts bekommen hat…Meine Frau und ich haben auch lange überlegt, ob ein Pflegekind für uns der richtige Weg zur Familie ist, aber letztlich war diese Fremdbestimmtheit von außen und die rechtliche Unsicherheit für uns auch einer der Punkte, weswegen wir uns entschieden haben, es (zunächst) mit einem leiblichen Kind zu probieren.

    Dass euch die Sprachentwicklung eurer Hummel Sorgen macht, kann ich gut nachvollziehen. Positiv (und zugleich „seltsam“) ist ja aber, dass sie so viel versteht – es kann dann ja kaum die komplette geistige Entwicklung sein, die hinterherhinkt. Ich drücke die Daumen, dass es da bald einen Schub beim Sprechen gibt.

    Was eure Beziehung angeht, von der du so offen und ausführlich berichtet hast: Es erweitert auf jeden Fall meinen monogam geprägten Horizont. Hört sich alles sehr gut an. Warum sich das auf das Hummelchen auswirken sollte, kann ich nicht verstehen. Ob ich jetzt Besuch von einer guten Freundin bekomme, die hier schläft, oder du von deiner festen Freundin, das nimmt sich doch nichts.

    Liebe Grüße

    Suvette

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